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T3 Drehleiter der Deutschen Bundesbahn


Thomas N. hat im Bahnforum Drehscheibe-online.de zwei sehr interessante Berichte über VW-Busse bei der Deutschen Bundesbahn veröffentlicht, für die er mir freundlicher Weise eine Genehmigung zur Verwendung hier gegeben hat!


Kleine graue Helfer: VW Busse der Bundesbahn

Die Eisenbahn an sich besteht für den Fahrgast meistens nur aus Fahrkartenschalter (oder -automat), Bahnhof mit Bahnsteigen und dem Zug mit Triebfahrzeugführer und (manchmal noch Schaffner). Der Eisenbahnfreund hat da in der Regel eine weitergehende Wahrnehmung, so soll es auch Güter,- Dienst- und Sondezüge geben.

Letztere Personen interessieren sich regelmäßig für die Triebfahrzeuge, vulgo "Lokomotiven", vielleicht auch Triebwagen, seltener schon für die Wagen. Und die Niederungen der Bahnwelt? Unterbau, Oberbau, Infrastruktur, Verwaltung, Rechnungswesen - kurzum: alles, was ein Unternehmen ausmacht, kommt in irgendeiner Weise auch bei der Eisenbahn vor. Nur: wen juckt es?

Und all die fleißigen Eisenbahner, die damit befasst sind, den Bahnbetrieb für den Fahrgast oder Güterkunden aufrecht zu erhalten oder gar zu ermöglichen, wie erledigen diese Ihre Arbeit? Wie kommen Sie zu ihren Arbeitsplätzen?

Da ich mich im folgenden mit der Bundesbahnzeit befasse: vom Gleisbaufacharbeiter bis zum Direktionspräsidenten, viele Mitarbeiter hatten "alltägliche" Arbeitsgeräte, die sich dem Fokus der Eisenbahnfreunde meistens entzogen und heute oft nur als Randerscheinungen auf alten Bildern wahrgenommen werden: die Kraftwagen der Deutschen Bundesbahn. Fotografiert wurden sie wohl wenig bis kaum, sie waren einfach nicht spektakulär.

Doch das erstaunliche daran war: die waren nicht mal alle grau, die Busse waren früher rot, die anderen Kraftfahrzeuge meistens schwarz und erst ab den siebziger Jahren grau. Manche waren auch orange oder in anderen Farben geliefert.

Ich selber habe solche Fahrzeuge erst in den achtziger Jahren fotografiert, da war fast alles schon grau. Und neulich zeigte Rolf K. einige "Bürgerbusse", die der DB gehörten - was einen User veranlasste, nach VW T2/T3 zu fragen. Ich habe daher mal einige Bilder aus meinem Archiv hier zusammengestellt und zeige hier zunächst einige Kastenwagen und Busse von Volkswagen, auch um diesen kleinen, unscheinbaren Helfern hier einen kleinen Gedenkstein zu setzen.

Fangen wir mit einem Neuwagen an: am 23.06.1990 stand der noch nicht angemeldete T3-Kastenwagen DB 30-582 im Kraftwagenwerk Hagen. Gut erkennbar ist der Lieferschein in der Frontscheibe auf der Beifahrerseite.



Die Einordnung in die Nummergruppe 30 weißt aus, dass es sich um einen LKW mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne handelt (vgl. DS 228, Bestandsmeldewesen Fahrzeuge).

Im Gegensatz zu den Bahnomnibussen konnte man bei (mit Ausnahme der LKW der Nummernreihe 36) bei den anderen Straßenfahrzeugen der DB mit dem Zulassungsjahr bis 1990 aus dem Kennzeichen nicht das Baujahr ableiten. Bei den Bahnbussen wurde die Baujahrkennung 1975 eingeführt, bei den Fernverkehrslastwagen der Nummernreihe 36 kann ich das leider noch nicht zuordnen, mir sind Baujahresnummern dort ab der Zulassung in 1979 bekannt.


Auch der nachfolgende 30-676 entspricht dem erstabgebildeten Wagen, ist zusätzlich mit Dachgepäckträgern ausgestattet und zeigt sich am 28.03.1993 am Güterbahnhof von Wanne-Eickel schon von den Spuren des harten Betriebseinsatzes gezeichnet.



Der blaue Zierstrich zwischen den Rädern wurde erst Ende der achtziger Jahre bei den Kraftfahrzeugen der Deutschen Bundesbahn eingeführt.

Vorher präsentierten sich die Fahrzeuge an sich schmuckloser, was allerdings durch Reklameaufkleber für die Angebote der Deutschen Bundesbahn immer wieder aufgelockert wurde.

So zeigt sich der 28-088 am 27.08.1988 am Bahnhof Rotenburg/Wümme mit vielen kleinen Intercity-Zügen und der damals allgegenwärtigen Lok der Baureihe 103 verziert (was vielleicht hier lesende Puristen unter den Bahnfreunden mit diesem Beitrag versöhnt?).



Zur Nomenklatur: Die Nummerngruppe 28 wurde noch lange als Nummernreihe des Busbereichs angegeben, bis 1974 waren unter dieser Nummerngruppe die Gelenkbusse geführt worden. Tatsächlich aber waren in den Nummern 27/28/29 ab Mitte der siebziger Jahre Kleinbusse für den innerbetrieblichen Bereich geführt worden, also klassische VW-Busse mit seitlichen Fenstern und reichlichem Sitzplatzangebot.


Natürlich gab es auch zwei Bereiche, in denen die Bullis in abweichenden Farbgebungen regelmäßig zu sehen waren: Bahnpolizei und (seltener) Bahnfeuerwehr. Beispielhaft hier zunächst zwei Aufnahmen von VW Bussen, die ihre besten Tage zum Aufnahmezeitpunkt schon hinter sich hatten:





Beide Aufnahmen entstanden im Kraftwagenbetriebswerk Düsseldorf, der grüne 29-772 wurde dort am 10.11.1990, der Feuerwehrbus 27-498 am 21.04.1992 abgelichtet.

Von Herpa gab es einmal einen T3 als Modell in rot als Bahnfeuerwehr, der eine polizeigrüne Fläche auf der Tür aufwies. Diesen Wagen hat es tatsächlich in Kassel gegeben. Die Vermutung liegt nahe, dass ein ehemaliges Bahnpolizeiauto umlackiert wurde, bestätigen kann ich dass aber nicht.


Das die Nummerierung der Straßenfahrzeuge der Bundesbahn manchmal zusammenhanglos wirkte versuche ich mal durch zwei benachbarte Wagen zu belegen:





Während der 27-356 bei der Direktion Essen im banalen Polizeieinsatz stand, durfte der "Airbus" 27-355, der uns vor einigen Tagen bereits von Rolf K. gezeigt wurde, im tiefen Süden bei der Direktion Karlsruhe Fluggäste transportieren. Wahrscheinlich wurden letztere etwas komfortabler befördert, zumindest die Scheiben waren angenehm blau getönt.


Abschließend noch ein Vergleich und ein alter Sack:





Der T4-Bus wurde auch nach der Wende noch von Bundes- und Reichsbahn beschafft. Das schlichte weiß war beiden gleich, die Beschriftung dagegen unterschiedlich. Einig war bereits die Verwendung des DB-Kennzeichens, die Wagen wiesen nun auch Kennzeichen auf, aus denen das Beschaffungsjahr ersichtlich war. Während im Westen der 1991 beschaffte 27-1187 am 10.03.1992 am Coesfelder Bahnhof die nahende Bahnreform erwartete, stand der "Bruder" 27-3553 vom Baujahr 1993 am 14.10. des gleichen Jahres vor dem Empfangsgebäude Wernigerode-Westerntor der (damals schon fahrenden) Harzer Schmalspurbahnen GmbH.


Genug von dem neuen Kram, auch einen T2-Bus habe ich bei der Deutschen Bundesbahn fotografiert:



1987 waren diese Fahrzeuge bei der DB schon selten, der 27-676 des Schwerlastgruppe Köln war anlässlich eines Strassenbahntransportes nach Wuppertal gekommen und präsentiert sich im Betriebshof Heckinghausen der Wuppertaler Stadtwerke.


Mit Gründung der Deutschen Bahn AG wurden die Kraftfahrzeuge der ehemaligen Bundes- und Reichsbahn nach und nach auf "zivile" Kennzeichen umgemeldet. Dieser Vorgang zog sich bis Anfang 1995 hin.

Soviel für heute von den kleinen grauen Mäusen.

Bitte wecken Sie nun alle eingenickten User, der Beitrag endet hier.




Das Grauen geht weiter: VW Pritschenwagen der Deutschen Bundesbahn

Nach der freundliche Aufnahme des Beitrags mit den VW Bussen möchte ich nun den Interessierten noch die Pritschenwagen nachreichen. Diesmal sind es auch nur fünf Bilder, dann habe ich bullitechnisch mein Pulver auch schon ziemlich verschossen. Alles größere und kleinere kommt dann zu einem späteren Zeitpunkt, da ich nun auch erst meinen kleinen Vortrag bei der VhAG in Essen vorbereiten muss.

Häufig war bei der Deutschen Bundesbahn der Doka vom Typ T 3 anzutreffen, der im Modell auch sehr schön von Roco dargestellt wurde. Dieses "Brot-und-Butter"-Fahrzeug sei hier anhand des 32-001der BD Frankfurt einmal dargestellt, der sich mir am 04.05.1991 in Kirchheim zeigte.



Deutlich seltener war der Pritschenwagen mit der einfachen Kabine, hier der 32-002 der Direktion Köln, der sich am 07.07.1990 am Dürener Hauptbahnhof eine Auszeit nahm.



Eigentlich hätte aufgrund der vorhandenen Sitzreihen in diesen Sparta-Bombern die Nummerierung genau umgekehrt erfolgen müssen.

Ansonsten war die Nummerngruppe 32 nach der DS 228 ebenfalls noch für Lastkraftwagen mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne vorgesehen, in der Gruppe 33 (könnte Bildtechnisch folgen) waren dann für die Lastwagen für die Nutzlasten von einer bis drei Tonnen zusammengefasst (wenn dieses System insgesamt von Interesse ist stelle ich es hier gerne einmal ausführlicher vor).


Die Deutsche Bundesbahn besaß eine Anzahl von Ruthmann-Steigern. Ein sehr kleiner Teil davon war auf der Basis des VW Pritschenwagens aufgebaut. Diese VW waren in der Nummerngruppe 50 eingeordnet, dort wurden die Sonderfahrzeuge eingeordnet. Die Nummernschilder begannen, je nach Jahr der Immatrikulation, mit einer 53 (zuletzt), davor 50 und noch früher 51.

Zunächst sehen wir hier den 53-324 vor der Gepäckabfertigung des Bochumer Hauptbahnhofes am 13.04.1988:



Vor meinem traditionellen jährlichen Besuch der Nürnberger Spielwarenmesse stattete ich in früheren Jahren regelmäßig dem in der Nähe des Messegeländes belegenen Kraftwagenbetriebswerk einen Besuch ab. Während es in der Morgendämmerung des 15.02.1989 dem Morgen graute, stapfte ich relativ mutig in das kleine Waldgelände, welches sich dort befand. Hinter einem Baum versuchte sich der 53-755 vor mir zu verstecken - ein Unterfangen, das gnadenlos misslang.



Zu den beiden letztgenannten Fahrzeugen sind mir auch weitere Angaben bekannt: der 53-755 wurde am 29.10.1979 zugelassen und unter der Bauartnummer 006 in der Nummerngruppe 50 geführt. Die Fahrgestellnummer lautete 2692091673.

Auch der 53-324 wurde als Bauart 006 geführt und am 01.11.1981 (!) zugelassen - damals war das noch ein Feiertag. Auch hier kann ich dem Fachkundigen eine Fahrgestellnummer nennen: WV2ZZZ24ZBH117558. Es liegen also grade mal zwei Jahre Altersunterschied zwischen den beiden "Steigern".


Abschließend noch einen Blick auf den T2-Doka:



Der 31-961 zeigte sich am 07.09.1989 im Kraftwagenbetriebswerk Darmstadt. Dem Kenner wird am rechten Bildrand vielleicht noch die Kaelble-Zugmaschine auffallen. Auch Darmstadt beheimatete seinerzeit, wie auch Köln, eine Schwerlastgruppe.

Das war es nun von den kleinen Volkswagen-Transportern der Deutschen Bundesbahn.

Wir geben zurück ins Forum.


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